Touren durch Polder- und Mühlenlandschaften
Die Trockenlegung von mehr als 65 Seen in Nordholland mit Hilfe von Windmühlen begann mit der Trocknung des "Achtermeers," eines 35 ha kleinen Sees im Jahre 1533. Als nächstes wurde das im Spanienkrieg wieder überströmte PoldergebietI "Zijpe" mithilfe von Windmühlen erneut trockengemahlen, es folgten das Egmondermeer (der Egmonder See) und das Bergermeer (der Berger See). und später im 17.Jh. der "Schermer" und der "Beemster". Insgesamt haben die "Riesen mit den nassen Füßen" in Nordholland im 16. Jh. 19 Seen mit einer Gesamtfläche von etwa 2700 ha trockengepumpt und im 17.Jh. weitere 48 Seen mit einer Gesamtfläche von etwa 27000 ha. Die Geschichte des Kampfes gegen das Wasser ist spannend und bunt und Spuren dieser Geschichte lassen sich in den Landschaften, durch die unsere Radtouren führen, zurückfinden.
1) Radtour entlang des westfriesischen "Omringdijk"
Der 126km lange Westfriesische Ringdeich ist durch eine Verbindung zahlreicher kleiner Deichstücke entstanden und war bis zur Fertigstellung des Abschlussdeiches in 1932 ein elementar wichtiger Schutzring.
Radtouren entlang des Deiches können mit unterschiedlichen Längen gestaltet werden - je nachdem, wie viel Zeit Sie mitbringen.
2) Fahrradtour durch "Bergermeer" und "Egmondermeer"
Das Egmondermeer (der Egmonder See) und das Bergermeer (der Berger See) wurden im 16. Jh. trocken gepumpt. Die relativ kleinen Seen waren sehr frühe Einpolderungsprojekte mit Hilfe von Windkraft. Die originalen Mühlen sind lange verschwunden - wohl aber gibt es noch die Nachfolgemodelle, die Holländerwindmühlen mit drehbaren Kappen, zu bewundern.
Beide Poldergebiete schließen unmittelbar an das Stadtgebiet von Alkmaar an, so dass Fahradführungen aus Alkmaar, Egmond, Bergen oder einem der umliegenden Dörfer auch als Kurzausflüge (ab 2 Std.) möglich sind.
3) Radausflug: Die "Zijpe" und das Reich der 1000 Inseln
Die Zijpe wurde bereits vor dem Einsatz von Windmühlen im 15. Jh landwirtschaftlich nutzbar gemacht, indem Drainagen und Entwässerungskanäle geschaffen wurden. Durch Landabtragungen und schließlich, weil man während der Belagerung Alkmaars durch die Spanier Deiche durchbrach, um den Spaniern "nasse Füße zu besorgen", musste das Gebiet nach 1573 erneut - und diesmal mit Hilfe von Windmühlen - getrocknet werden. Das an die Zijpe anschließende "Reich der tausend Inseln" ist eine ganz besondere Variante eines Poldergebiets. Tausende von Inseln wurden hier vor allem für den Gemüseanbau "erschaffen" - jede gerade so gross, dass man sie an einem Tag bestellen konnte. Eine Radtour kann auch mit einer Bootsfahrt durch das 1000-Insel-Reich kombiniert werden.
Kurzausflüge mit oder ohne Bootsfahrt, Halbtagestouren oder Tagestouren auf Anfrage.
4) Radtour: Der "Schermer" und der "Beemster"
Der Schermer und der Beemster sind Poldergebiete, die Anfang des 17. Jh. entwässert wurden. Wieder hatte die Entwässerungstechnik grosse Sprünge in der Entwicklung gemacht. Es ist der holländische Ingenieur und Mühlenkonstrukteur Jan Adriaanszoon Leeghwater, dessen Name immer in einem Zug mit der Trocknung des 6880 Hektar großen Beemster-Sees genannt wird. Sein Pionierwerk mithilfe seiner Konstruktionen der noch heute zu sehenden "Holländerwindmühlen" mit drehbarer Kappe brachte ihm viel Ruhm aber auch viel Arbeit. So wurden unter seiner Leutung nach dem gelungenen Einpoldern des Beemsters mehr als 30 weitere Seen und Sümpfe, hierunter auch das Schermermeer für die landwirtschaftliche Nutzung gewonnen (- hierunter in 1633 auch das Bottschlotter Tief bei Dagebüll in Schleswig-Holstein).
Radtouren in den Schermer oder Beemster von Alkmaar aus werden meist als Ganztagstouren angelegt. Halbtagestouren sind möglich - allerdings nur bei einer zügigen Fahrweise oder mit einem Rücktransport per Bahn.